Die brauchen aber viel Bewegung…?

Welcher Windhund-Freund hat diese Frage noch nicht gehört! Natürlich wird jedem Windhund-Fan schnell klar, dass es sich bei den meisten Rassevertretern eher um Sprinter als um Langstreckenläufer handelt. Aber wenngleich Windhunde bei ihren „Leistungsprüfungen“ auf der Rennbahn oder auf dem Coursingfeld nur wenige hundert Meter zurücklegen, wissen die meisten Halter um die Bedeutung regelmäßiger, ausgedehnterer Spaziergänge mit dem Vierbeiner.

Umso erstaunlicher ist es daher, dass in einer englischen Studie von 2017 der Afghanische Windhund als die Rasse mit dem geringsten Bewegungspensum aller in der Untersuchung enthaltenen Hunderassen ermittelt wurde. Die Wahrscheinlichkeit für einen „Afghanen“, zumindest einmal am Tag „vor die Tür zu kommen“ lag gemäß dieser Auswertung bei nur 50 %.

Anlass genug, dies mit den Ergebnissen aus unserer Verhaltens-Umfrage zu vergleichen. Hier wurden bis jetzt für insgesamt 29 Afghanische Windhunde vollständig ausgefüllte Fragebögen eingereicht. Deren Haltern gaben für Spaziergänge, Freilauf in eingezäuntem Gelände und sportliche Aktivitäten zusammengenommen pro Tag im Schnitt 2 – 3 Stunden an. Dieses Bewegungspensum besteht bei den meisten zu einem Viertel bis zur Hälfte aus angeleinten Spaziergängen, der Rest dann überwiegend aus unangeleinter Bewegung mit freier Tempowahl. Weniger als ein Drittel der befragten Halter joggen oder radeln zweitweise mit dem angeleinten Hund.

Ungefähr drei Viertel der Hunde machen auch beim Rennen und / oder Coursing mit (Training und / oder Wettbewerbe), mit einem Drittel der Hunde wurde zudem regelmäßig gespielt.

Also alles in allem ein Bewegungs- und Beschäftigungspensum, welches als absolut angemessen für solch einen Sichtjäger angesehen werden kann.

Einziger (vermuteter) Unterschied zu Nicht-Windhunden vergleichbarer Größe:

Mehr als die Hälfte der Hunde wird nie außerhalb von eingezäuntem Gelände frei laufen gelassen, ein weiteres knappes Viertel nur selten. Aber auch hier sorgen unsere verantwortungsvollen „Afghanen-Halter“ für Abhilfe – mehr als drei Viertel der Hunde erhält täglich oder mehrmals in der Woche die Möglichkeit, sich in einem gesicherten Gelände nach Herzenslust auszutoben!