Historie Magyar Agár

Wie schon der Name verrät, ist das Ursprungsland dieses Windhundes Ungarn. Die Ungarn sind nicht nur ein begeistertes Reitervolk, sondern aufgrund ihrer wechselvollen Geschichte auch ein Land der Windhunde.

Für das heutige Rassebild des Magyar Agar sind sicherlich verschiedene Windhundtypen verantwortlich. Alte Funde lassen darauf schließen, dass bereits zur Zeit der Pannonier (sie zählen zu den Kelten) der gallische Vertragus zur Jagd Verwendung fand. Pannonia war eine römische Provinz zur Zeit des Römischen Reiches zwischen der Donau und den Alpen mit Stützpunkt Vindobona (das spätere Wien). Während der Völkerwanderung (4.- 6. Jahrhundert) kamen Ostgoten, Langobarden und Hunnen ins Land und mit den Letzteren wahrscheinlich orientalische Windhundrassen. 890 strömten Magyaren unter Arpad ins Land. Dieses kriegerische Reitervolk kam aus den Steppengebieten des Ural und führte vermutlich Jagd-Barsois mit sich. Durch die Einkreuzung in die bereits vorhandenen Windhundtypen entstand so eine eigenständige Rasse: Der „Ungarische Windhund“, von mittlerer Größe, kräftig, glatthaarig, wendig, unermüdlich und mit ausgeprägtem Jagdtrieb. Diese Rasse wurde jahrhundertelang vom Adel zur Jagd verwendet. Wie alte Jagdberichte zeigen, war der Magyar Agar auch allein jagend sehr erfolgreich bei der Hasen- und Kaninchenjagd. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden vom Adel aus Prestigegründen Greyhounds aus England importiert. Gezielte Zuchtversuche den Magyar Agar durch Einkreuzung des Greyhounds zu „veredeln“, führten zu keiner Verbesserung des Jagdverhaltens und wurden wieder aufgegeben. Als der politische Einfluss des Adels zurückging, fand der Magyar Agar Zugang zur und Verbreitung in der Landbevölkerung. Eingesetzt wurde er als „Fleischbeschaffer“ beim Wildern und, ob seiner Wachsamkeit, als Beschützer von Haus und Hof.

Dadurch blieb trotz der Kriegs- und Nachkriegswirren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Rasse des Magyar Agars erhalten.

Erst im Jahre 1966 erfolgte die Anerkennung dieser Rasse durch die FCI. Ungarn ist heute bemüht, durch konsequente Zuchtauswahl das Erscheinungsbild des Magyar Agar und damit die Unterschiede zum Greyhound deutlich zu betonen.