Claus E. Paradzik

Claus E. Paradzik trat am 01.01.1965 in den DWZRV ein. Aktive Mitglieder sind ja immer willkommen, und so wurde Claus Paradzik bereits im März 1966 zum Vorsitzenden der Landesgruppe Berlin (West) gewählt. Dieses Amt bekleidete er bis Ende 1973.

Von 03.1966 bis Ende 1969 war Claus Paradzik auch Rennleiter der Landesgruppe. In Berlin gab es nach dem Krieg keine Rennvereine. Die Landesgruppe hat die Ausstellungen, Coursings und Rennen durchgeführt.

In der Zeit als Vorsitzender der Landesgruppe hat sich die Anzahl der Mitglieder der LG mehr als verdreifacht. Viele neue Ideen entstanden in der LG Berlin und wurden für den DWZRV übernommen. Die Landesgruppe war eine der aktivsten Landesgruppen im DWZRV zu dieser Zeit.

Unter seiner Federführung fand im Jahr 1967 die 75-Jahrfeier des DWZRV in der Deutschlandhalle statt. Es waren alle Größen der UICL und des DWZRW gekommen.

Claus Paradzik hatte erreicht, dass die Landesgrupp einmal im Jahr auf dem Maifeld ein Rennen veranstalten konnte. Das Maifeld gehörte zu dem Zeitpunkt noch zu dem englischen Bereich des Olympiastadions und diente lediglich als Veranstaltungsort des Geburtstags der Queen. Dementsprechend war der Rasen gepflegt. Der Bezug der Engländer zu Windhunden, besonders zu Greyhounds, war ausschlaggebend, dass die Landesgruppe  dort eine Veranstaltung machen konnte.

Auf der JHV des DWZRV 1971 wurde Claus Paradzik zum Präsidenten des DWZRV gewählt und blieb dies bis 1975. Er war ein guter Präsident, offen für neue Ideen und geschickt im Verhandeln. In seine Amtszeit fällt u. a. die Neustrukturierung der Landesgruppen des DWZRV, was viel Geschick erforderte. Die Neustrukturierung der Landesgruppen nach der Wiedervereinigung sah er als halbherzig an. Hier hätte er sich einen größeren Wurf gewünscht.

Neben seiner Tätigkeit als Präsident war Claus Paradzik Mitglied der Rennkommission. Zunächst von 1969 bis 1972 und dann noch einmal von 1975 bis 1984. In Diskussionen verstand es Claus Paradzik immer sehr gut, auch die Argumente der anderen Seite einzubringen und so Entscheidungen gut durchdacht unter die Leute zu bringen. Die sechs Jahre, in denen ich mit ihm in der Rennkommission zusammengearbeitet habe, waren sehr erfolgreich.

Nach dem Ausscheiden aus der Rennkommission wurde Claus Paradzik 1984 in den Ehrenrat gewählt. Dieses Amt hatte er bis ins Jahr 2007 inne. Auch in diesem Amt leistete er ganz hervorragende Arbeit und die Zusammenarbeit mit ihm war stets geprägt von Achtung und Neutralität.

Das sahen auch seine „Nachfolger“ im einem der nachfolgenden Ehrenräten so. Deshalb zitiere ich die damalige Vorsitzende des Ehrenrates Frau Sonja Hansen: 

Herr Claus E. Paradzik war uns für lange Jahre ein Vorbild in seiner Arbeit als Vorsitzender des Ehrenrates.  Immer korrekt, aber kritisch und stets auf das Wohl der Vierbeiner in unserem Verband bedacht, hinterließ er uns ein aufgeräumtes Resort und es bleibt schwer, seinen vorgelegten Standard zu erreichen.Sonja Hansen, Wolfgang Baumann und Uwe WinchenbachEhrenrat im DWZRV

Der erste Hund, den Marianne und Claus Paradzik hatten war Bodhisat von Katwiga. Geboren 11.06.1965 kam er im Alter von drei Monaten zu Claus und Marianne. Ein imposanter Rüde, der mich von Anfang an begeistert hat. Ich liebte diesen stolzen, selbstbewussten Hund mit seinem unerschütterlichen Wesen. Es gibt wenige Afghanische Windhunde, die so stark in meinem Gedächtnis geblieben sind. Er war zu der damaligen Zeit sicher einer der erfolgreichsten Afghanen-Rüden für Schönheit und Leistung und hatte sehr erfolgreiche Nachkommen. Er war einer der 134 Hunde, die den höchsten Titel errungen hatte, der damals bei den Windhunden vergeben wurde. Das erreichten nur 134 Hunde, innerhalb von 29 Jahren. Dabei waren alle Rassen und aller UICL-Länder. (UICL-Champion für Schönheit und Leistung.)  

Im Alter von drei Monaten kam die am 22.06.1969 geborene Hündin Ghazi von Katwiga zu Claus und Marianne Paradzik

Sie wurde die Stammmutter des Zwingers-al Ghazi- für Afghanische Windhunde, den Marianne und Claus Paradzik 1970 gegründet haben. Der erste Wurf fiel im Dezember 1971. Die Zuchtrichtung war ausgerichtet auf Schönheit und Leistung. Ein Ziel, das sie immer beibehalten haben. Die vielen, erzielten Erfolge der Hunde bestätigen das. Die Entwicklung bei der Rasse Afghanische Windhunde seit Anfang der 90er Jahre widersprach völlig ihren Vorstellungen dieser Rasse.

Claus Paradzik war Gründungsmitglied des im Jahre 1974 in Berlin gegründeten Windhund-Rennclub Berliner Bär. In diesem war er erster Vorsitzender bis zu seinem Weggang aus Berlin im Jahre 1986

Nachdem dieser Verein, wie auch der zweite Berliner Rennverein, Mitte der 90er Jahre seinen Rennplatz in Berlin Gatow verloren, löste sich der Verein auf. Als Nachfolger entstand 1998 der Windhund-Rennclub Phoenix. Auch dabei war Claus ein Gründingsmitglied.

Für seine Arbeit im DWZRV wurde Claus mit vielen Ehrungen seitens des DWZRV und des VDH bedacht. Im Jahr 2002 wurde Claus Ehrenmitglied des DWZRV.

Es schmälert die Leistungen und die Übernahme von Verantwortung von Claus Paradzik nicht, wenn man betont, dass Claus Paradzik all seine Tätigkeiten auch deshalb durchführen konnte, weil er stets von seiner Frau Marianne unterstützt wurde.

Claus E. Paradzik kann als sehr verdienstvolles Mitglied des DWZRV bezeichnet werden, der mit seinen Beiträgen in Jahreshauptversammlungen des DWZRV, der Landesgruppe Berlin und der Rennvereine die Entwicklung des DWZRV nachhaltig beeinflusst hat.

Claus E. Paradzik starb am 19.03.2012 im Alter von 78 Jahren.

Manfred Müller

Ämter im DWZRV.

Ehrenmitglied des DWZRV,

Präsident,

Rennkommissionsmitglied,

Ehrenratsvorsitzender,

Landesgruppenvorsitzender der LG Berlin (West),

Rennvereinsvorsitzender des WRC Berliner Bär,

Rennleiter der Landesgruppe Berlin (West),

Züchter,

Internationaler Schiedsrichter.