Ist da der Wurm drin?

Ist eine Entwurmung von Hunden und Katzen notwendig – und überhaupt noch zeitgemäß? – Mehr als das! Verschiedenste Wurmarten bedrohen die Gesundheit unserer Haustiere und als Zoonose von uns Menschen, bis dahin, dass sie eine tödliche Gefahr darstellen können. Der Trend, sein Haustier nicht unnötig zu belasten und z.B. nicht zu impfen, erfasst inzwischen auch den Schutz vor Parasiten. Das ist paradox, denn dadurch werden unsere Haustiere wesentlich mehr belastet – und zwar durch Würmer – und die Kontaktpersonen können sich anstecken. 

Artikel Entwurmung RombergerHunde und Katzen haben ihre Nase überall. Eine mögliche Infektion mit Wurmeiern lässt sich nicht kontrollieren und schon gar nicht sicher verhindern. Spulwurmeier sind in der Umwelt bis zu zwei Jahre ansteckungsfähig. Da sie mikroskopisch klein sind, ist diese Gefährdung nicht erkennbar. Diese Spulwurmeier können bei Ausscheidung durch Hund und Katze auch im Fell derselben haften. Nach einer Aufnahme von Spulwurmeiern entwickeln sich im Darm von Hunden und Katzen, bei einer Zoonose auch im Darm von Menschen winzige Wanderlarven, die die Darmwand durchbohren und verschiedene Gewebe befallen, so z.B. Leber, Lunge, Zentralnervensystem und Auge. Mitunter sind die wandernden Larven auch unter der Haut sichtbar. Ein Teil der wandernden Larven wird in der Lunge hochgehustet, dann abgeschluckt und entwickelt sich im Darm zu erwachsenen Spulwürmern. Die weiteren gesundheitlichen Folgen reichen von Magen-Darm-Erkrankungen bis hin zum Tod.

Der Hundefinnenbandwurm ist ebenso gefährlich wie der Fuchsbandwurm. Wenn sich unsere Haustiere Hunde und Katzen, aber auch der Mensch, mit Eiern dieser Bandwümer anstecken, werden sie zum sogenannten Fehl-Zwischenwirt. Es entwickelt sich vorzugsweise in der Leber, aber auch andere Organe sind möglich, eine Finnenblase, welche infiltrativ wächst und riesige Ausmaße annehmen kann. Häufig wird dieser Pseudotumor erst sehr spät entdeckt, so dass eine operative Entfernung oft gar nicht möglich ist und die Infektion tödlich endet. 

Eine Ansteckung mit Haken- und Peitschenwürmern kann beim Baden in stehenden Gewässern und beim Trinken aus Pfützen erfolgen. Die Infektion mit Lungenwürmern geht über die Aufnahme winzig kleiner Schnecken beim Grasfressen vonstatten. Sie alle können Ursache unspezifischer Krankheitssymptome wie Mattigkeit, Husten und Fieber sein. 

Man könnte meinen, hin und wieder eine Kotuntersuchung ist ausreichend. Das ist ein Irrtum! Da die Wurmeier unregelmäßig ausgeschieden werden und die Untersuchung selbst Unsicherheiten enthält, ist nur ein positiver Befund aussagekräftig. Ein negativer Kotuntersuchungsbefund sagt nicht, dass Hund oder Katze keine Würmer haben! 

Viele nicht belastende Hausmittel gegen Würmer werden immer wieder angepriesen. Diese helfen jedoch nicht sicher. An dieser Stelle muss jeder Tierhalter entscheiden ob er die Wurmtablette für seinen Schützling in Kauf nimmt – oder die Würmer, und damit sich selbst gefährdet. Fakt ist, dass die Gefahr, welche von den verschiedenen Würmern ausgeht, deutlich größer ist, als die Belastung und die Kosten durch das Entwurmungsmittel. Womit und wie oft man sein Tier entwurmen sollte bespricht man am besten mit seiner Tierarztpraxis. Diese Beratung ist in der Regel beim Kauf des Entwurmungsmittels gratis. 

Ein angemessener Parasitenschutz von Hund und Katze ist sinnvoll und wichtig für die Erhaltung der Gesundheit unserer Haustiere und der Menschen.

Dr. Uwe Romberger     Fachtierarzt für Kleintiere, Physikalische Therapie (Physiotherapie)

Tiergesundheitszentrum Regensburg, Merianweg 3, 93051 Regensburg

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